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Bereits zum zweiten Mal erhielt das Annette-Kolb-Gymnasium in Traunstein Besuch aus Indien. Jesu und Rani erzählten vom Alltag der Kinder in Südindien und über Bildung als besten Weg aus der Armut.

Ungewöhnliche Klänge hallten durch die Aula: Rani Gnanapragasam sang auf Tamil, der uralten Sprache Südindiens. Bereits vor zwei Jahren war sie gemeinsam mit Jesu Sathianathen auf Einladung der Religions-Fachschaft am Annette-Kolb-Gymnasium. Seitdem engagieren sich immer wieder SchülerInnen unserer Schule für COPE, z.B. beim Weihnachtsbasar oder dem Tag der offenen Tür. Paula Schlagbauer besuchte im Februar 2017 das Projekt sogar vor Ort, sodass sie dieses Mal Jesus Ausführungen kompetent aus dem Englischen übersetzen konnte.

Nach Ranis Eröffnung erzählte Jesu den SchülerInnen aus den Klassenstufen 5,6,9 und 11 mehr über die Lebensbedingungen ihrer Altersgenossen in Indien. Besonders einprägsam waren die Fotos von verdorrten Kokospalmen, leeren Brunnen und Frauen, die kilometerweit bis zur nächsten Wasserstelle wandern müssen. Denn eine jahrelange Dürre verschlimmert derzeit die Armut der Menschen: Die Ernte fällt aus, Lebensmittel werden teuer und auch die eigenen Ziegen oder Kühe können nicht versorgt werden. Da gute Schulbildung in Indien nach wie vor mit hohen Kosten verbunden ist, schaffen es viele Eltern nicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Vor allem die Mädchen müssen dann zuhause bleiben.

Dabei ist Bildung, wie Jesu berichtete, der einzige nachhaltige Ausweg aus der Armut. Wer eine Ausbildung abgeschlossen hat, findet Arbeit mit guter Bezahlung und kann mit seinem Gehalt meist auch noch Eltern und Geschwister unterstützen. Ein Kind, das in die Schule geht, bedeutet also für die ganze Familie Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Aus diesem Grund unterstützt COPE seit 2001 bedürftige Familien durch Patenschaften und Einzelspenden. Dabei geht es dem Verein auch darum mit Hilfe von Bildung die Grenzen zwischen den Religionen, gesellschaftlichen Schichten (sog. „Kasten“) und zwischen Mann und Frau zu überwinden.

Vergleiche mit dem eigenen Alltag konnten SchülerInnen und LehrerInnen schließlich anstellen, als Jesu Bilder aus dem Schulleben der Kinder zeigte. Zwar wird auch in Indien am Pausenhof Fußball gespielt, in den Klassen sitzen aber oft bis zu 60 Kinder. Nicht überall gibt es Stühle und Tische, auch gegessen und gelernt wird – wie in Indien üblich – am Boden. Denn da ist es immer noch am kühlsten.

Im Anschluss an den Vortrag konnten einige Schülerinnen noch ausprobieren, wie es sich anfühlt, einen Sari – die traditionelle Kleidung einer indischen Frau – zu tragen. Rani wickelte die fünf bis sechs Meter langen Stoffbahnen gekonnt um die Mädchen und brachte damit ein weiteres Mal indisches Flair ins Annette-Kolb-Gymnasium.

Simone Dürnberger / Sebastian Metzler

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